Beförderung beim VfL Bochum : Thomas Reis' Rückkehr ins Profigeschäft

Am Mittwoch Nachmittag trafen sich die Profis des Fußball-Zweitligisten VfL Bochum zur Analyse des Spiels vom vorigen Sonntag. Chefcoach Andreas Bergmann nutzte dabei auch die Informationen, die ihm sein Trainerteam zur Verfügung stellte. Neben Karsten Neitzel, seit September 2011 Co-Trainer von Bergmann, zählt dazu seit kurzem auch Thomas Reis. Der aus dem FC Eichel hervorgegangene Fußballprofi, der bislang als Co-Trainer der U23-Regionalliga-Mannschaft und als Assistenz der Nachwuchsleitung fungierte, hat also beim westdeutschen Klub nun eine dritte Aufgabe übernommen.

Mit Reis’ Beförderung in den Lizenzkader-Bereich soll an der Castroper Straße eine noch engere Verzahnung mit der Amateur- und Nachwuchsabteilung herbeigeführt werden. „Thomas ist ein Mann, der klar und sachlich seine Meinung vertritt und eigene Ideen einbringt. Das wird uns sicher gut tun“, sagte Cheftrainer Bergmann vor dem Heimspiel gegen Hansa Rostock. „Für mich geht damit ein kleiner Traum in Erfüllung“, meinte Reis.

Im Frühjahr 2011 war der 38-Jährige als Interimscoach des VfL-Frauenteams tätig, mit dem er zwar den Aufstieg in die zweite Liga knapp verpasst, immerhin aber den Westfalen-Pokal gewonnen hat. Zur neuen Saison trat er dann die Co-Trainer-Stelle beim VfL Bochum II an (wir berichteten) und assistiert dort nach wie vor Iraklis Metaxas, der einst unter Heiko Herrlich bereits Erfahrung im Profibereich beim VfL gesammelt hatte.

Erfahrungen sammeln – das ist auch das Stichwort für Thomas Reis, dessen Trainerkarriere durch die jüngste Beförderung natürlich einen großen Schub erhält. „Ich freue mich, dass mir Andreas Bergmann die Möglichkeit gibt, nun auch bei den Profis Erfahrungen als Trainer zu sammeln. Zum Lernen konnte mir nichts Besseres passieren.“

Da sich die U23 des VfL Bochum – wegen der bevorstehenden Regionalliga-Reform – in dieser Saison keine Sorgen um den Ligaverbleib machen muss, kann sich der frühere Fußballprofi ab sofort sogar schwerpunktmäßig dem Geschehen im Lizenzspielerbereich des VfL widmen. Die Arbeit auf dem Trainingsplatz („da fühl’ ich mich wohl“) und mit der jungen Mannschaft hatte Thomas Reis ohnehin schon viel Spaß gebracht. „Ich kriege Einblicke ins Trainergeschäft und kann dabei auch für mich viel lernen“, meinte er erst jüngst zu seinem „Job“ bei der U23.

Schnell ging es nun bei seinem ersten Einsatz in neuer Funktion auch für Thomas Reis. Im Spiel am Sonntag gegen Hansa Rostock wurde VfL-Coach Andreas Bergmann kurz vor der Halbzeit des Feldes verwiesen, so dass seine Aufgaben von Karsten Neitzel übernommen wurden – und Thomas Reis somit binnen weniger Minuten vom „zweiten“ zum „ersten“ Co-Trainer aufgestiegen war. „Da ist man ganz schnell auch emotional wieder voll dabei“, beschrieb Reis die Momente im „rewirpower-Stadion“, in dem er zwischen 1995 und 2003 die beste Zeit seiner aktiven Karriere erlebt hatte. An seiner Trainerlaufbahn kann Thomas Reis nun also auch weiter feilen. Er hat sich vorgenommen, in absehbarer Zeit die Ausbildung zum Fußball-Lehrer in Angriff zu nehmen.