Von der Bundes- in die Regionalliga – und dennoch ein Aufstieg: Beim VfL Bochum ist Thomas Reis als Trainer ab sofort für die U23-Mannschaft zuständig, die in der Regionalliga West um den Klassenerhalt kämpft. „Das ist eine spannende Aufgabe und eine interessante Herausforderung für mich“, sagte der 40-Jährige am Mittwoch (29. Januar) in einem Telefonat mit dem „Ächler Echo“. Reis löst als Coach Dariusz Wosz ab, der „im Tausch“ nun für die U19-Bundesliga-Mannschaft des westdeutschen Zweitligisten zuständig ist.

Am Dienstag (28. Januar) stieß Thomas Reis zu seinem neuen Team, absolvierte eine kurze Trainingseinheit und hatte dann in einem Testspiel gegen Borussia Dortmund II die Gelegenheit, die Spieler in der Wettkampfpraxis zu sehen.

Auf der Homepage des VfL Bochum steht über dieses Spiel folgendes: „Der Einstand von Thomas Reis als Trainer der Bochumer U23 fand auf dem Trainingsgelände von Borussia Dortmund statt. In einem kurzfristig vereinbaren Testspiel unterlagen die VfL-Talente am Dienstag (28. Januar) der mit einigen Profis verstärkten Dortmunder Auswahl zwar mit 0:1 (0:0), zeigten dabei aber eine ansprechende Leistung. Mit Mats Hummels, Julian Schieber, Lukasz Piszczek, Jonas Hofmann, Marian Sarr und Erik Durm wurden einige Mannschaftsteile der Dortmunder U23 auf Champions League-Format getrimmt. Die Bochumer Jungen hielten aber mit einer engagierten Leistung ordentlich dagegen und hatten insbesondere in der zweiten Halbzeit mehr vom Spiel. Während Joel Reinholz und Moritz Göttel mit zwei Lattentreffern Pech im Abschluss hatten, profitierten die Borussen von einem individuellen Fehler von VfL-Keeper Michael Esser und kamen dadurch in der 79. Minute zum schmeichelhaften Siegtreffer. ,Es war trotz der unglücklichen Niederlage ein richtig guter Test‘, war Thomas Reis dennoch zufrieden mit dem Auftreten seiner Mannschaft. ,Ein Unentschieden wäre mindestens verdient gewesen. Das müssen wir ab jetzt jede Woche abrufen, nicht nur gegen Mannschaften wie Borussia Dortmund. Das Engagement in der Mannschaft stimmt. Und die nötige Qualität für die Regionalliga ist auch da, davon bin ich überzeugt‘, so der neue U23-Coach.“

Am Freitag, 31. Januar, empfangen die Bochumer Talente nun den Oberligisten SC Roland Beckum zu einem weiteren Vorbereitungsspiel am Nachwuchszentrum. Anstoß ist um 18.30 Uhr. Das erste Punktspiel im neuen Kalenderjahr absolviert die VfL-U23 am Samstag, 8. Februar, um 14 Uhr bei den Sportfreunden Siegen.

Am Montag (27. Januar) hatte der VfL auf seiner Homepage den „Trainer-Tausch“ gemeldet. Wosz kehrt demnach zur U19 zurück, die er bereits von 2008 bis Frühjahr 2013 trainiert hatte. Mit Thomas Reis als Trainer erreichte die Mannschaft in der laufenden Saison Platz 5 in der Bundesliga West mit der Aussicht, am Ende noch weiter oben zu landen. „Nach einem ersten Gespräch im Anschluss an das letzte Meisterschaftsspiel und einer umfangreichen Analyse im neuen Jahr sind wir zusammen mit Dariusz Wosz und der Leitung der Nachwuchsabteilung zu dieser internen Lösung gekommen“, erläuterte Sportvorstand Christian Hochstätter den Schritt auf der VfL-Homepage.

Thomas Reis, der im Februar 2009 an die Castroper Straße zurückgekehrt ist und seitdem verschiedene Funktionen in der Nachwuchs- und Lizenzspielerabteilung innehatte, wird zusammen mit Dimitrios Grammozis die Regionalliga-Mannschaft übernehmen. Der ehemalige Profi (208 Erst- und Zweitligaeinsätze) mit griechischen Wurzeln hatte in der vergangenen Saison noch 26 Regionalligaspiele für den VfL bestritten. Sie werden assistiert vom bisherigen Co-Trainer Dennis Brinkmann, der 2004 mit Alemannia Aachen im DFB-Pokalfinale gestanden hat und für das Team vom Tivoli sowie für Eintracht Braunschweig und den TuS Koblenz insgesamt 185 Zweit- und Drittligaspiele bestritten hat.

Wosz wird bei der A-Jugend von Co-Trainer Jens Klaas unterstützt, der in den vergangenen Jahren zusammen mit dem 24-maligen Nationalspieler die U19 betreut hatte. Zudem wird Wosz wieder verstärkt in das Training der Profis eingebunden.

„Die Zusammenarbeit mit Thomas Reis und Dariusz Wosz klappt hervorragend. Sie haben großen Anteil daran, dass wir aktuell 14 Eigengewächse im Profikader haben“, so Cheftrainer Peter Neururer.