Daron Gülyan | Nach der Vorrunde

Die erste Hälfte der Saison 2009/2010 ist absolviert, am Sonntag wird die „zweite Halbzeit“ für den FC Eichel mit dem Spiel gegen den Aufsteiger SV Windischbuch „angepfiffen“. Die „Ächler Echo“-Redaktion nahm dies zum Anlass, mit Daron Gülyan das folgende Interview zu führen.
Ächler Echo: Hallo Daron, die Vorrunde der Saison 2009/2010 endete für deine Mannschaft mit einem 3:1-Erfolg über den FC Külsheim und damit verbunden dem Sprung auf Platz 5. Wie lautet dein Fazit zum sportlichen Verlauf der Hinserie?
 
Daron Gülyan: Wir haben zwar mit dem 0:4 in Windischbuch einen klassischen Fehlstart hingelegt, dann aber hat sich unsere Mannschaft richtig hineingekämpft in die Saison und auch einige Rückschläge richtig gut weggesteckt, zum Beispiel die Niederlagen gegen Unterschüpf, in Hundheim und in Unterbalbach, aber auch das 2:2 in Reicholzheim. Alles in allem hat die Vorrunde gezeigt, dass die Kreisliga sehr ausgeglichen besetzt ist, jeder kann jeden schlagen, es ist alles eng beieinander.
 
Ächler Echo: Was ist dir an deiner Mannschaft, mit der du nun seit viereinhalb Monaten  arbeitest, positiv aufgefallen?
 
Daron Gülyan: Positiv ist in jedem Fall, wie schon erwähnt, dass sie in der Lage ist, Rückschläge wegzustecken. Bei einer solch jungen Mannschaft sind Leistungs-schwankungen aber auch normal. Positiv ist auch, dass es uns gelungen ist, in den vergangenen Spielen die Zahl der Gegentreffer zu reduzieren. In den ersten sieben Spielen haben wir noch 22 Gegentore kassiert, in den restlichen sieben waren es nur noch neun. Erfreulich ist natürlich auch, dass wir mit momentan 38 erzielten Toren den zweitstärksten Angriff der Kreisliga besitzen. Wir erarbeiten uns also auch sehr viele Torchancen. Das hat uns von einigen Trainern gegnerischer Mannschaften auch schon viel Lob eingebracht.
 
Ächler Echo: Wo viel Licht ist, ist auch Schatten. Was lässt sich noch verbessern?
 
Daron Gülyan: Ein Problem unserer Mannschaft ist sicher, dass es einige Spieler gibt, die noch nicht so richtig an sich glauben oder denen es ein wenig an der Motivation mangelt. Bei anderen ist festzustellen, dass ihnen manchmal das Vertrauen in ihre Mitspieler ein bisschen fehlt. Das sind Dinge, an denen wir arbeiten müssen und an denen wir arbeiten werden. Da ist in jedem Fall noch Steigerungspotenzial vorhanden. Ich kann den Jungs aber in jedem Fall attestieren, dass sie sich bemühen und alles geben, was sie können.
 
Ächler Echo: Seit 2003 ist die erste Mannschaft des FCE nun „Mitglied“ in der Fußball-Kreisliga Tauberbischofsheim, in der sie als Aufsteiger in der Saison 2003/2004 mit Rang 3 gleich ihre bislang beste Platzierung erreicht hat. Der FCE war zwar seitdem nur ab und an mal in Abstiegsgefahr, zum Sprung an die Spitze hat es aber noch nicht gereicht. Was fehlt dem FCE, um eine wirkliche Spitzenmannschaft zu sein?
 
Daron Gülyan: Insgesamt betrachtet ist das Potenzial vorhanden, um an die Spitze vorzustoßen. Es ist allerdings auch nicht zu leugnen, dass wir ein paar schwierige Charaktere in der Mannschaft haben. Manchmal fehlt der Glaube an die eigenen Stärken, manchmal auch die ,Reife’. Wir haben nun mal viele junge Spieler im Kader, die sich sicher noch weiter entwickeln werden. Um in der Kreisliga ganz nach oben zu kommen, bräuchte es aber vielleicht auch die ein oder andere Verstärkung. Mir macht aber die Arbeit mit den vorhandenen Spielern auch so richtig Spaß, denn ich sehe, dass wir uns noch weiter steigern können.
 
Ächler Echo: Vor der Winterpause stehen noch drei Begegnungen auf dem Programm, darunter zwei Heimspiele. Was erwartest du dir von diesen Partien und insgesamt von der Rückrunde?
 
Daron Gülyan: Mit dem anstehenden Spiel gegen SV Windischbuch haben wir eine knifflige Aufgabe zu lösen, allerdings haben wir auch etwas gutzumachen. Mein Ziel und das Ziel der Mannschaft ist es, dieses Spiel zu gewinnen, um den nächsten Schritt nach vorne zu machen. In Oberlauda wissen wir nicht, wie stark der Gegner sein wird, da fällt eine Prognose schwer. Und gegen Assamstadt rechne ich mit einem sehr engen Spiel. Allerdings bin ich auch deshalb optimistisch, weil wir in unseren Heimspielen meist gute Leistungen gezeigt haben. Holen wir aus diesen drei Partien mindestens sieben Punkte, können wir zufrieden sein. Denn dann besitzen wir eine gute Ausgangsposition, um im neuen Jahr vielleicht noch den TSV Kreuzwertheim abzufangen, denn ich sehe uns auf Augenhöhe mit dem TSV. Allerdings geht mein Blick auch immer auf die hinter uns platzierten Teams.
 
Ächler Echo: Oben mitspielen kann also für die erste Mannschaft des FCE als korrigiertes Saisonziel mit in die Rückrunde genommen werden. Oben mitspielen wollte aber auch die zweite Mannschaft in der Kreisklasse C. Daraus wird in dieser Saison aber wohl nichts mehr. Wie bewertest du das bisherige Abschneiden der FCE-Reserve?
 
Daron Gülyan: Unsere zweite Mannschaft ist in der Tabelle zwar im Mittelelfeld, hat aber gezeigt, dass sie auch mit den Spitzenteams der Kreisklasse C gut mithalten kann. Ich finde, die Jungs machen ihre Sache sehr gut. Einige haben die Zweite auch schon als ,Sprungbrett’ zur ersten Mannschaft genutzt, zum Beispiel Jan Böttcher, Manuel Münkel oder Ludger Kempf. Die Spieler wissen, dass sie sich alle durch gute Leistungen in der Zweiten empfehlen können. Und Markus Hautzinger als Coach hat da auch ein Auge darauf.
 
Ächler Echo: Neben Markus Hautzinger und seinem Co-Trainer Detlef Grüßung steht dir für die Trainingsarbeit auch noch Michael Hoffmann zur Verfügung. Wie bist du mit deinen „Trainerkollegen“ und dem „Team hinter dem Team“ zufrieden?
 
Daron Gülyan: Sie arbeiten alle sehr gut und übernehmen Verantwortung in ihrem Bereich. Ich bin sehr damit zufrieden, wie es läuft. Ich habe meinen Betreuerkollegen ebenso zu danken wie dem Abteilungsleiter Siegfried Lumpp, der immer da ist, wenn man ihn braucht, und allen anderen, die rund um den Spielbetrieb beim FCE tätig sind. Angefangen von den Platzwarten bis hin zur Sportheim-Bewirtung. Was allein das Team um Günther (Diehm), Reiner (Dungl), Kurt (Merkert) und die anderen Sportheim-Helfer regelmäßig für uns macht, das hat jedenfalls schon längst Landesliga-Niveau. Das Drumherum ist beim FC Eichel sehr gut.
 
Ächler Echo: Deine aktuelle berufliche Situation war mit ausschlaggebend dafür, dass du überhaupt die Zeit hattest, das Traineramt beim FCE im Sommer zu übernehmen. Kannst du dir vorstellen, über diese Saison hinaus diesen Posten zu behalten?
 
Daron Gülyan: Vorstellen kann ich mir das schon. Allerdings möchte ich die Winterpause nutzen, um mir Gedanken darüber zu machen. Da der Trainerjob recht zeitaufwendig ist, möchte ich das alles nochmals mit meiner Familie besprechen. Ich werde meine Entscheidung den Verantwortlichen beim FCE aber rechtzeitig mitteilen.
 
Ächler Echo: Daron, vielen Dank für das Gespräch.