Relegation: "Finale furioso" - FCE bezwingt Schweigern mit 3:1

Was für ein Finish! Der FC Eichel hat am Samstag vor 1200 Zuschauern in Werbach das Relegationsspiel gegen den Kreisliga-Vizemeister TSV Schweigern mit 3:1 (0:0) Toren gewonnen. Nach dem 0:1-Rückstand durch einen Treffer von Philipp Bachert (46.) sah es lange Zeit so aus, als müsste die erste Mannschaft absteigen. Doch dann erzielte Thomas Herma in der 89. Minute per Kopfball das 1:1, das neue Kräfte freisetzte. Alexander Helfenstein (90.) per direkt verwandeltem Freistoß und Szymon Piechowiak (90+1) sorgten schließlich für den Endstand. Im Relegationsendspiel, das am kommenden Samstag um 15 Uhr in Hettingen stattfinden wird, trifft der FCE auf den FC Lohrbach, der sich mit 1:0 gegen den FC Donebach durchsetzte.

Einen Nervenkitzel der besonderen Art servierte der FC Eichel seinen Fans am Samstag im Relegationsspiel gegen den TSV Schweigern. Bis zur 89. Minute lag der Landesligist gegen den Vizemeister der Kreisliga Tauberbischofsheim mit 0:1 im Rückstand, ehe drei Tore innerhalb von drei Minuten das Blatt doch noch zugunsten der Mannschaft von Trainer Daron Gülyan wendeten. Zunächst erzielte Thomas Herma per Kopfball das 1:1, gleich nach diesem späten Ausgleichstreffer traf Alexander Helfenstein per direkt verwandeltem Freistoß auch noch zum 2:1, ehe Szymon Piechowiak mit dem 3:1 alles klar machte.

„Ich hatte gedanklich schon eine ,Trauerrede’ formuliert“, sagte Roland Olpp, einer von drei Vorsitzenden des FCE, unmittelbar nach dem Schlusspfiff des gut leitenden Schiedsrichters Noe aus Laudenberg. Die war dann weder für die Eichler Spieler, noch für die Akteure des TSV Schweigern nötig, denn alle wurden nach dem Spielende von ihren zahlreich erschienenen Anhängern gefeiert. Die „Ächler“ für den kaum mehr für möglich gehaltenen Sieg, die Schweigerner für ihr alles in allem gutes Spiel und ihre insgesamt  tolle Saisonleistung.

Schwerstarbeit wurde vor dem Relegationsspiels zunächst einmal von den Mitgliedern des ausrichtenden Vereins TSV Werbach verlangt, nachdem bislang unbekannte Täter in der Nacht zum Samstag mit Spaten auf dem TSV-Sportplatz rund 60 Quadratmeter Rasenfläche zerstört hatten. Etwa 25 TSV-Mitglieder reparierten das Spielfeld noch rechtzeitig vor dem Anpfiff.

Vor 1200 Zuschauern war der Herausforderer aus dem Boxberger Stadtteil in den ersten 45 Minuten die klar bessere Mannschaft, versäumte es jedoch, seine guten Chancen in Tore umzumünzen. Zunächst köpfte Maximilian Rost (4.)  eine Freistoßflanke knapp übers Tor, dann zeigte FCE-Torwart Marco Kempf einen Super-Reflex bei einem Kopfball von Dirk Pfeiler (11.). Erst nach etwa 25 Minuten konnte der FCE das Spiel ausgeglichen gestalten und hatte dann ebenfalls gute Möglichkeiten, doch Denis Michel scheiterte gleich zwei Mal an TSV-Keeper Carsten König (34./43.), der auch Piechowiaks Großchance (44.) noch an den Pfosten lenkte.

Die kalte Dusche für die Eichler gab es unmittelbar nach dem Seitenwechsel, als Philipp Bachert nach einem Freistoß von  Pierre Schmiedecke völlig blank vor dem FCE-Gehäuse stand und den Ball mühelos zum Schweigerner Führungstreffer ins Tor schoss. Geschockt vom Rückstand, dauerte es eine Weile, ehe der FCE wieder Akzente setzte. In der 69. Minute klärte TSV-Spielertrainer Udo Mader bei einem Schuss von Alexander Helfenstein gerade noch vor der Linie. Nur eine Minute später hielt jedoch Marco Kempf seine Mannschaft im Spiel, als er in einer „1-gegen-1“-Situation vom völlig frei vor ihm aufgetauchten  Maximilian Rost angeschossen wurde.

In der Schlussviertelstunde bemühte sich der FC Eichel zwar um den Ausgleich, doch zwingende Möglichkeiten gab es so gut wie keine, abgesehen von einem Helfenstein-Freistoß (73.), den Carsten König aus dem Torwinkel „fischte“, und einer Szene in der 87. Minute, als gleich drei „Ächler“ kurz vor dem TSV-Tor eine Flanke verpassten. Als der FC Eichel schon mit einem Bein in der Kreisliga stand, gab es schließlich doch noch die eingangs bereits beschriebene, kaum mehr für möglich gehaltene Wende, die dem FCE wie schon im Vorjahr die „Qualifikation“ fürs Relegations-Endspiel brachte.

 

FC Eichel – TSV Schweigern 3:1 (0:0)

Eichel: Kempf, Wanschura (86. Bj. Peth), Piechowiak, Herma, Helfenstein, Feix, Elenberger (75. K. Grottenthaler), Aust (46. Gans), Kinzel, Jörg, Michel.

Schweigern: König, Rost, Schmiedecke, Behringer, Weber (84. Schuster), Dürr, Bachert, Pfeifer, Weigand, Kreh (88. Fischer), Mader.

Tore: 0:1 (46.) Philipp Bachert, 1:1 (89.) Thomas Herma, 2:1 (90.) Alexander Helfenstein, 3:1 (90+1) Szymon Piechowiak. – Schiedsrichter: Noe (Laudenberg). – Zuschauer: 1200 (in Werbach).

 

STIMMEN zum SPIEL:

Udo Mader (Spielertrainer TSV Schweigern): „Hätten wir bei der Möglichkeit von Maximilian Rost das 2:0 erzielt, wäre das wohl der K.o. für den FC Eichel gewesen. Es ist schade, dass die Gegentreffer so spät gefallen sind, aber das ist anderen Vereinen auch schon passiert. Das Spiel geht nun mal über 90 Minuten, und wir haben es heute eben nur 89 Minuten lang gut gemacht. Das müssen wir akzeptieren, so ist der Sport. Der FC Eichel hat nicht aufgegeben und wir waren in der Abwehr am Ende etwas durcheinander. Ich hätte zwar gerne das zweite Relegationsspiel noch gehabt, aber es war auch so eine überragende Saison unserer Mannschaft.“
Daron Gülyan (Trainer FC Eichel): „Schweigern war in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft. Der TSV hatte gute Tormöglichkeiten, hat sie aber nicht genutzt. Wir hatten nur in der Schlussphase vor der Pause richtig gute Möglichkeiten. In der Halbzeit habe ich meinen Spielern gesagt, dass bei 0:0 noch nichts verloren ist. Dann sind wir aber sehr, sehr kalt erwischt worden. Wir haben aber in der zweiten Halbzeit mehr nach vorne gemacht, auch, weil Schweigern sich mehr aufs Konterspiel verlegt hat. Wir hatten gute Chancen, aber irgendwann ist uns auch die Zeit weggelaufen. Mit dem 1:1 haben wir einen mentalen Vorteil erhalten, den wir das ganze Spiel über nicht hatten. Und dann haben wir natürlich einen Alexander Helfenstein, dessen Freistoßtor zum 2:1 erste Sahne war. Für den TSV Schweigern war unser Ausgleichstreffer wohl der Genickbruch, und als wir das 2:1 gemacht haben, war mir klar, dass wir dieses Spiel doch noch gewinnen. Wir müssen uns in jedem Fall steigern, wenn wir im Relegationsfinale das wiederholen wollen, was wir im vorigen Jahr geschafft haben.“