Beste äußere Bedingungen herrschten beim 31. „Ächler Dorffest“, das am Samstag und Sonntag in der Dorfmitte gefeiert wurde. Dass der Besuch der Feierlichkeiten auch schon mal besser war, verhehlten Stefanie Kuhn und Georg Schäfer vom federführend für die Organisation zuständigen Sängerbund nicht. Als zu stark hatte sich die große Konkurrenz in unmittelbarer Nähe („Gartenwelten“) und in der Stadt (Zirkusprojekt der Gemeinschaftsschule) erwiesen. „Vor allem wegen des Zirkusprojekts waren viele Kinder, dazu Eltern und Großeltern am Samstag nicht in Eichel, deswegen hat das Fest etwas schleppend begonnen“, sagte Steffi Kuhn im Gespräch mit dem „Ächler Echo“. „Dennoch hat sich die Bevölkerung aus Eichel und Hofgarten aufgerafft, unser Dorffest zu besuchen und hier zu essen und zu trinken.“
Verlass war also auf die treuen Gäste des Dorffestes, die nicht nur am Samstag, sondern vor allem am Sonntag beim Gottesdienst unter den beiden Linden ihre Plätze neben dem plätschernden Dorfbrunnen einnahmen. Zu den treuen Besuchern gehört mittlerweile auch Wertheims Oberbürgermeister Stefan Mikulicz, der zum Auftakt am Samstag in der Veitskirche dabei war, als dort die Oktavenspringer und die Oktavenstürmer unter der Leitung von Susi Skirde einige Kostproben ihres gesanglichen Könnens gaben. „Vor allem wegen dieses Auftritts habe ich mich schon lange auf meinen Besuch hier gefreut“, verteilte der OB Komplimente an die Chöre und deren Leiterin. Georg Schäfer, Vorsitzender des Sängerbundes, hatte zuvor alle Gäste willkommen geheißen und ihnen ein paar frohe Stunden miteinander gewünscht. Dem schloss sich auch Oberbürgermeister Mikulicz an, der das Dorffest als guten Brauch und gut für den Zusammenhalt im Stadtteil Eichel-Hofgarten bezeichnete.
Die „frohen Stunden“ verbrachten die Besucherinnen und Besucher nach dem kleinen Konzert dann auch, labten sich den Nachmittag über entweder bei Kaffee und Kuchen in den Gemeinschaftsräumen oder an kühlen Getränken und „heißer Ware“ vom Grill unter freiem, strahlend blauem Himmel.
Für den „nötigen Pep“ beim 31. „Ächler Dorffest“ sorgte am Abend die Musikgruppe „D.O.T.“ (D.O.T. steht für „Digged Out Truffles“, zu Deutsch: „ausgegrabene Trüffel“). Von der aus Julia Heisel (Vocals), Frank Nehling (Solo-Gitarre, Vocals), Andreas Singer (Lead-Gitarre), Steffen Simny (Schlagzeug, Michael Stöcklein (Keys) und Martin Simny (Bass-Gitarre, Vocals) bestehenden Band fehlte am Samstag lediglich der etatmäßige Bassist. Da Heisel seit einem Jahr bei den Oktavenspringern aktiv ist, lag ein Auftritt ihrer Band beim Dorffest schon bald nahe.
Die Musikanten sind aus Wertheim und Dertingen, begannen vor drei Jahren zunächst einmal, die Stücke zu proben und zu spielen, die ihnen selbst gut gefallen, ehe sie sich nach und nach an Auftritte bei runden Geburtstagen und bei Hochzeiten wagten. „Jetzt fängt’s langsam an und wir hoffen, dass unserem Publikum das, was wir spielen, so gut gefällt wie uns“, meinte Sängerin Julia Heisel zu den Gigs wie jetzt beim „Ächler Dorffest“ oder am Sonntag, 31. Juli, auf der Bühne am Grafschaftsmuseums anlässlich des Wertheimer Altstadtfestes. Ihre Coversongs sorgten in Eichel jedenfalls für beschwingte Stimmung unter den Gästen. „Die Musik der Gruppe hat in jedem Fall Anklang gefunden“, bilanzierte Steffi Kuhn den Auftritt von „D.O.T.“.
„Gut, dass wir einander haben“ war die Überschrift über den von Ronny Horn musikalisch auch recht schwungvoll begleiteten Gottesdienst am Dorfbrunnen am Sonntag. Pfarrerin Dr. Verena Mätzke spannte dabei den Bogen von Jesus als erstem „Netzwerker“ der Menschheit hin zur heute so sehr vernetzten Welt. In einem Anspiel zeigten Steffi Kuhn und Georg Schäfer wie es gelingt, eine schwere Last zusammen zu tragen. Mit einem aus überkreuzten Wollfäden geknüpften Netz erlebten die Gottesdienst-Besucher dann hautnah eine funktionierende Gemeinschaft, die vom Kreuz zusammengehalten wird. Dieses „Dorfnetz, bunt und lebendig“ (Mätzke), zierte dann den Platz zwischen Linden und Brunnen.
Fürs anschließende Mittagessen waren gestern die Mitglieder des Angel-Sport-Clubs Eichel (ASCE) zuständig, deren Spezialität „Backfisch mit Kartoffelsalat“ allerdings ratz-fatz ausverkauft war.
Alles in allem zeigten sich Georg Schäfer und Steffi Kuhn aber zufrieden mit dem Verlauf des „31. Ächler Dorffestes“, bei dem es auch ein paar Neuerungen zu bestaunen gab. Ein hübsch gestaltetes Transparent wies am Eingang zum Dorf bereits auf die Festivität hin, ebenso gestaltet waren die Werbeplakate und auch die Speisen- und Getränkekarten. Wer hinter den Essens- und Getränkeständen sowie in der Kaffeebar genau hinschaute, hat sicher auch die neuen Schürzen für die Helferinnen und Helfer registriert, auf denen ebenso der Schriftzug „Dorfgemeinschaft Eichel-Hofgarten“ prangte wie auf den Kaffeetassen. „Wir haben überwiegend positive Resonanz darauf bekommen, denn es war ein einheitliches Erscheinungsbild und sieht wirklich alles gut aus“, so Schäfer und Kuhn.