12.05.2002 1. Mannschaft Meister der B-Klasse

Spontanes Meisterfoto auf dem TSG-Sportplatz

Am 12. Mai 2002 um 16.46 Uhr war es endlich geschafft: Der FC Eichel hatte soeben mit einem 3:1-Auswärtserfolg beim bisherigen Tabellendritten, der TSG Impfingen, die Meisterschaft in der B-Klasse Tauberbischofsheim und den direkten Wiederaufstieg in die Kreisliga A errungen. Vorzeitig übrigens, denn der Titel wurde am viertletzten Spieltag der Saison 2001 / 2002 unter Dach und Fach gebracht. Mit 21 Siegen aus 25 Spielen konnte dies auf eine äußerst beeindruckende Weise bewerkstelligt werden.

Die Fans, die schon beim Torjubel zum 3:1 den Platz betreten hatten, stürmten diesen mit dem Schlusspfiff nun vollständig und feierten mit der Mannschaft, die sich beim anschließenden Siegesritual - dem Singen des "Ächler Bu" - wieder einmal die Kehle aus dem Leib grölte. Das Transparent mit dem Titel "FC Eichel - Meister 2002" war von den mitgereisten Jugendspielern bereits drei Minuten vor dem Abpfiff nach dem 3:1 von Simon Piechowiak - der übrigens alle drei Treffer in diesem Spiel erzielte - entrollt worden, als die Meisterschaft so gut wie sicher war.

Das gesamte Spiel über war eine Superstimmung bei den Eichler Fans, die mit Tröten, Ratschen und anderen Instrumenten bei jeder Tormöglichkeit einen Heidenlärm veranstalteten, um die richtige Atmosphäre zu erzeugen. Trotz teilweise strömenden Regens war den Eichlern ihre gute Laune nicht zu nehmen, was wohl auch am positiven Spielverlauf für den FCE lag.

Nachdem auf dem Platz ein erstes Meisterfoto geschossen worden war (siehe oben, Fotograf: Ralf Bockermann), ging es anschließend ab in die enge Kabine des Impfinger Sportheims, wo die Mannschaft mit ihren Fans weiter feierte.

Nacheinander wurden Lieder angestimmt, und auch "Siggi" kam nicht drumrum, der Truppe als Vorsänger zu dienen. Trainer Volker Mohr, der zuvor schon auf dem Platz eine meisterschaftswürdige Sektdusche abbekommen und schließlich den Schaumwein auch aus seinem Fußballschuh getrunken hatte, rauchte nun genüsslich seine nicaraguanische Meisterschaftszigarre, während sich mehrere Spieler Zigarillos angesteckt hatten (immerhin, aber man sieht, die Hackordnung stimmt auch im Siegesrausch). Die Impfinger erwiesen sich als faire Verlierer und gratulierten dem FCE mit einem Stiefel voller Bier - auf den Handel, dass die TSG einen eventuellen Sieg des FCE in Külsheim mit "Freibier für Eichel" vergüten könnte, ließen sich die Impfinger aber (noch) nicht ein.

Ein lautes Hupkonzert aus den "Begleitfahrzeugen" lotste den Mannschaftsbus zurück nach Eichel, wo der Autokorso natürlich mit einer Dorfrunde fortgesetzt wurde. Am Sportheim angekommen, gingen die Feierlichkeiten erst richtig los. "Wheeler, Wheeler, Fußballspieler!" klang es da als Hommage an den "Viertelstunden-Meister", und wie es nur bei Titelgewinnen und anderen Großereignissen beim FCE üblich ist, hisste Ehrenvorsitzender Leonhard Grottenthaler die Vereinsflagge. Wie angekündigt, hatte Ottmar Ott eine dritte Strophe des "Ächler Bu" dabei, die erstmals gesungen wurde und in der Meistertrainer Volker Mohr eine Extra-Würdigung erfährt.

Hungrig geworden, entschloss sich die Mannschaft, mit den Autos nach Wertheim aufzubrechen, auch, um dort die bestellte Pizza selbst abzuholen. Dazu wurde ein Umweg gewählt, aus gutem Grund: Auch die Kreuzwertheimer sollten in den Genuss Eicheler Sangeskünste kommen. "Seht ihr, Kreüzemer, so wird das gemacht!", war besonders gut an und in der TSV-Vereinsgaststätte "Ragusa" zu hören.

Dann ging’s endlich zum "Quo Vadis", und da zog sich die Wartezeit (aufs Essen) hin. Deshalb liefen die Spieler noch einmal Fahnen schwenkend und singend durch den "Ochsen" und über den Wertheimer Marktplatz. Als dort das Kabinen-Ritual der "Ersten" nach der Premiere in Impfingen erneut unter freiem Himmel aufgeführt wurde - dieses Mal mit Rainer Schwenk als Wortführer anstelle des beim Triumphzug bald verhinderten "Käptn Hautz" - ernteten die FC’ler verwunderte Blicke der Passanten. Mit der Pizza ging es schließlich zurück zum Sportheim. Dies allerdings auch nicht auf direktem Weg: zunächst wurden noch einmal die Eichler Gassen befahren und eine Runde um die Linde gedreht.

Nach dem so genannten "Abendessen" am Sportheim - das, wie sich herausstellte, bei weitem nicht reichte und durch 40 BigMacs und 20 Portionen Pommes ergänzt werden musste - rief Volker Mohr zu einer letzten Trainingseinheit für diesen Tag, ein Elfmeterschießen "Alt" gegen "Jung". Wer dabei die Oberhand behielt, konnte am Ende leider nicht mehr so genau festgestellt werden.

Danach gingen die Feierlichkeiten noch einige Zeit weiter. Dabei rief Rainer Schwenk einem jeden, der’s noch oder noch mal hören wollte, die Mannschaftsaufstellung des FCE in Erinnerung. Danach kam auch Trainer Volker Mohr noch mal zu Wort. Er hoffe, so der Meistercoach, dass die Mannschaft zusammenbleibe, um in der A-Klasse eine gute Rolle zu spielen. Er bedankte sich bei Spielern Verantwortlichen und Fans für die investierte Arbeit und schloss mit den Worten: "Schuss, bumm, ...!" TOOOR-kelnd machte sich so mancher Spieler und / oder Fan nach ausgiebigem Freibiergenuss im Sportheim schließlich auf den Nachhauseweg.

jo/maf/rg/uwb (veröffentlicht im Ächler Echo vom 20. Mai 2002)

 

"Offizielles" Meisterfoto auf dem FCE-Sportplatz