09.06.2000 Erste verliert Relegationsspiel

hinten von links: Trainer Horst Bellovits, Andreas Weber, Rainer Schwenk, Christoph Umert, Markus Hautzinger, Ralf Bockermann, Michael Regele, Spielausschuss Siegfried Lumpp. vorne von links: Arnold Botta, Martin Faller, Detlef Grüßung, Heinrich Wosnitza, Afrim Gallapeni, Thomas Herma


„Es ist eine Freude, dieser jungen Mannschaft beim Spielen zuzusehen“
 

Es hat nicht sollen sein. Drei Mal war der FC Eichel am 9. Juni 2000 bereits mit mehr als einem Bein in der Fußball-Bezirksliga. Dann aber spielten die Nerven eine Rolle bei den  entscheidenden Schützen des FCE gegen den TuS Großrinderfeld, der sich letztlich mit einem 4:3 im Elfmeterschießen den Ligaerhalt sicherte. Thomas Hermas „Fahrkarte“ und Andreas Weber, der an TuS-Torwart Ralf Michel scheiterte, ließen die Treffer von Martin Faller, Matthias Horn und Christoph Umert plötzlich wertlos werden. Nicht geschafft, Aufstieg verpasst, und so nah dran gewesen...

Pech gehabt. Nichts weiter. Dass sich die Eicheler Mannschaft überhaupt für das Relegationsspiel gegen den Bezirksliga-Zwölften qualifiziert hat, war d i e Überraschung der Saison 1999/2000 in der Kreisliga A. Niemand hatte den FCE auf der Rechnung gehabt, als die Aufstiegsanwärter genannt wurden. Das Lob von Siegfried Schultheiss, als Trainer Großrinderfelds „Retter“, kam aus berufenem Munde: „Es ist doch eine Freude, dieser jungen Mannschaft beim Spielen zuzusehen.“ Und ich denke, das ist der wahre Erfolg nach einer Saison, in der ein greifbar naher Aufstieg nicht erreicht wurde.

Es war wirklich oft die reine Freude, „dieser jungen Mannschaft beim Spielen zuzusehen“. Munter drauflos, freilich am „Zügel“ von Trainer Horst Bellovits, wurde zum Beispiel eine Serie von 18 Spielen ohne Niederlage hingelegt. Auch in der Kreisliga A ist so etwas eine enorme Leistung.

Erinnert sei an dieser Stelle auch an die dramatischen Sekunden im vorletzten Punktspiel der vorigen Saison. „Wheelers“ spätes Ausgleichstor zum 2:2 gegen den späteren Meister TSV Dittwar sicherte den dritten Platz schon vor dem letzten Spiel in Kreuzwertheim. Und erinnert sei natürlich an die entscheidende Partie vor einer beeindruckenden Kulisse, ein Teil davon im FCE-Fan-Bus nach Kembach „gekarrt“.

Die insgesamt rund 500 Zuschauer  bekamen zwar keine Fußball-Gala geboten, aber von Minute zu Minute stieg die Spannung. Wer das erste Tor schießt, gewinnt. Da waren sich viele einig, spätestens Mitte der zweiten Halbzeit.

0:0 stand es nach 120 Minuten, und im Elfmeterschießen lief es zunächst gut: Stefan Kettner parierte den ersten Elfer von Matthias Leuchtweis. Als Martin Faller die Kugel dann zur 1:0-Führung in die Maschen klatschte, schien sich Fortuna als „Ächlerin“ zu zeigen. Auf die „Ausgleichstreffer“ von Matthias Michel und Burkhard von der Groeben wurde im imposanten „Ächler Fan-Block“ vergleichsweise gelassen reagiert, da Matthias Horn und Christoph Umert jeweils die erneute Führung sicherstellten.

Nach dem 3:3 von Bernd Wenz aber verschoss Thomas Herma, und Holger Englert durfte anschließend den TuS erstmals in Führung bringen - 4:3. Der letzte FC-Schütze Andreas Weber scheiterte  an Ralf Michel. Endstand also: 4:3 für den TuS Großrinderfeld, aus der Traum.

Schade drum, aber noch lange kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. Es spricht für die Spieler, dass sie nach der ersten Enttäuschung über den verpassten Aufstieg noch am gleichen Abend im Sportheim eine schöne Sause zu Stande brachten.

Es bleibt die Erinnerung an einen „großen“ Tag für die Mannschaft, ihre Betreuer und Fans. Und deshalb steht das FC-Team 1999/2000 jetzt auch an besonderer Stelle im „Geschichtsbuch des FC Wertheim-Eichel.“ Uwe Bauer