Seniorennachmittag für Eichel-Hofgarten ein voller Erfolg

Rainer Dreikorn alias „Werdemer Nachtwächter“ hatte beim Seniorennachmittag für den Stadtteil Eichel-Hofgarten allerhand zu erzählen. Der traditionelle Seniorennachmittag für den Stadtteil Eichel-Hofgarten fand am Sonntag (26. Oktober) erstmals in der Begegnungsstätte des Wohnstifts Hofgarten statt. Organisiert worden war die Veranstaltung vom Bewohnerbeirat des Wohnstifts, dem Sängerbund Eichel und dem FCE. Mit über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem Wohnstift sowie aus dem Stadtteil geriet der Seniorennachmittag zu einem vollen Erfolg. Das lag auch an dem vorbereiteten Programm unter dem Titel „Der Werdemer Nachtwächter“ erzählt“.

In den Fränkischen Nachrichten erschien dazu am Dienstag (28. Oktober) der folgende Bericht:

Er musste weder „zänkische Frauenzimmer“ noch „Zechpreller“ inhaftieren. Von daher hatte der „Werdemer Nachtwächter“ alias Rainer Dreikorn viel Zeit, um den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Seniorennachmittags für den Stadtteil Eichel-Hofgarten Geschichten aus früheren Zeiten zu erzählen. Die Traditionsveranstaltung fand erstmals in der Begegnungsstätte des Wohnstifts Hofgarten statt. Der gut gefüllte Saal sorgte zunächst bei Geschäftsführer Martin Leynar für einen „Gänsehaut-Moment“, denn „die Bude ist voll, alle Tische sind belegt“.

Bürgermeister Wolfgang Stein lobte die Eichler Vereine Sängerbund und FCE sowie das Wohnstift – hier exakt den Bewohnerbeirat – für ihre Kooperation. „Allen Organisatoren ein Dankeschön, dass hier neue Wege gegangen werden“, meinte Stein, der Grüße von Oberbürgermeister Stefan Mikulicz ausrichtete. Der war, wie auch Pfarrerin Dr. Verena Maetzke, terminlich an einer Teilnahme verhindert.

Sabine Röhrig übernahm nach den Willkommensworten von Geschäftsführer und Bürgermeister den Part der Moderatorin und führte durch den Nachmittag, der unter dem Motto „Der Werdemer Nachtwächter erzählt“ stand.

Der ließ sich auch nicht lange bitten, stieß alsbald in sein Horn und sang die allseits bekannte Weise „Hört ihr Leut’ und lasst euch sagen . . . “ – um sich wenig später bei Susi Skirde, Chorleiterin der Oktavenspringer, für seine schrägen Töne fast schon zu entschuldigen. „Sie hat bestimmt ein Stoßgebet zur heiligen Oktavia geschickt“, mutmaßte Dreikorn.

Der „Nachtwächter“, der an dem Nachmittag insgesamt vier Auftritte hatte, berichtete unter anderem von seinem kargen Lohn („fünf Gulden – im Jahr!“), seiner so einsamen wie aufreibenden Tätigkeit, die einst auch nicht allzu viel galt, den 16 in der Stadt anzusteuernden Stationen („singen und laufen, laufen und singen“) und Begegnungen wie etwa jene mit „Jungvolk“, für das er eher die „Spaßbremse“ war.

Da er sich jedoch in der Stadt auskennt wie kein Zweiter, fragte er seine Zuhörer an einer Stelle auch, ob sie denn das „Haspel-Gässle“ in der Altstadt kennen, das übrigens heute noch existiert. – Da schaue, wer will, sich mal etwas genauer in der Brückengasse zwischen Eiscafé und Bäcker um.

Mit dem Gedicht „Buddescheißer“, in dem das besondere Entsorgungssystem der alten Wertheimer die Hauptrolle spielt, und der Geschichte von der „weißen Gans“, die einem seiner Vorgänger einst in der Maingasse begegnet war, zauberte der Nachtwächter in jedem Fall allen Anwesenden mindestens ein Lächeln ins Gesicht.

Umrahmt wurden die Erzählungen des Nachtwächters von gemeinsam gesungenen Liedern, die Jutta Dreikorn am Akkordeon begleitete, und mehreren, mit viel Applaus bedachten Liedvorträgen des Jugendchors der Oktavenspringer unter der Leitung von Laura Skirde und Alissa Röhrig. Für alle Akteure hatte Martin Leynar am Ende kleine Geschenke parat.

Hinweis: Mehr Fotos vom Seniorennachmittag in einer Bildergalerie auf dieser Homepage (siehe Menüleiste oben - Bildergalerie).