Tischtennis-Abteilungsleiter Axel Schott im Alter von nur 40 Jahren gestorben

Axel Schott ist am Montag nach schwerer Krankheit im Alter von nur 40 Jahren gestorben. Axel Schott trat unserem Verein 1977 bei und absolvierte als Fußballer über 80 Spiele in den Juniorenteams des FCE. Seit 1987 war er in mehr als 400 Spielen für die Tischtennis-Abteilung aktiv, die er seit 1991 auch leitete. Außerdem engagierte er sich im Förderverein des FC Eichel seit dessen Gründung im Jahr 1999 als Kassenprüfer. Die Trauerfeier für Axel Schott ist am Samstag, 12. März, um 10 Uhr in der Eichler Veitskirche, anschließend ist Beerdigung.

Geboren wurde Axel am 25. März 1970 als Sohn von Inge und Frieder Schott. Aufgewachsen im Hofgarten, schloss sich Axel im Alter von sieben Jahren dem FC Eichel an. Bereits in der Saison 1978/79 durfte er mit den E-Junioren des FCE die erste Meisterschaft seiner noch jungen Sportlerlaufbahn feiern. Zusammen mit Heiko Krimmer, Bernd Großmann, Ralf Graner, Jürgen Pahl, Daron Gülyan, Matthias Horn, Jörg Spormann, Ralf Horn, Peter Haberl, Matthias Fleischer, Andreas Weber, Ralf Bockermann, Ralph Pink und Michael Rapp wurde Axel Schott Meister der E-Junioren-Kreisstaffel Tauberbischofsheim. Trainiert wurde das Team damals von Peter Neff und Leonhard Grottenthaler.

In den folgenden Jahren absolvierte Axel über 80 Fußballspiele im Trikot des FCE, ehe er 1987 vom Fußballfeld an die grüne Platte wechselte und sich – zusammen mit Bernd Pfisterer – als hoffnungsvolles Talent der Tischtennis-Abteilung anschloss, die zu jener Zeit von Peter Wischnewski geleitet wurde. Die beiden jungen Tischtennis-Akteure schlugen sich in ihren ersten Einsätzen „mit Bravour und lassen für die Zukunft hoffen“, schrieb Wischnewski in seinem Jahresbericht (im „FC‘87“).

 Die Zukunft der Tischtennisabteilung gestaltete schließlich Axel selbst maßgeblich, denn im Alter von gerade mal 21 Jahren übernahm er 1991 die Leitung als Nachfolger von Peter Wischnewski, der zwölf Jahre zuvor Gründer der Abteilung war. Das Tischtennis-Team des FCE bestand zu jener Zeit aus Axel Schott, Franz Plail, Gerhard Wolfsdorf, Jürgen Franz und Ralf Hofmann. Erwin Röhrig fiel zu jener Zeit verletzungsbedingt aus, Eckhard Segner versuchte sich damals beim SC Grünenwört in einer höheren Spielklasse als der B-Klasse Nord, in der der FCE aktiv war. Zusammen mit Ralf Hofmann gewann Axel Schott 1991 im Doppel den Titel des Wertheimer Stadtmeisters, im Einzel war Axel Zweiter geworden. In der Saison 1991/92 erreichte das FCE-Tischtennisteam sowohl in der Meisterschaft, als auch im Tauberpokal jeweils Platz 2.

Als Abteilungsleiter forcierte Axel Schott bald das Nachwuchstraining. Zehn bis zwölf Jugendliche nahmen ab Mitte 1992 regelmäßig das Angebot wahr, in den Gemeinschaftsräumen der Eichler Vereine unter fachkundiger Anleitung zu trainieren. Diese Übungseinheiten hatten schon bald einige schöne Erfolge bei den Wertheimer Tischtennis-Stadtmeisterschaften zur Folge.

In der Saison 1992/93 gelang dem FCE-Tischtennisteam die Meisterschaft in der B-Klasse Nord, verbunden mit dem Aufstieg in die Kreisklasse A Nord. Die Frage, ob die „Ächler“ in dieser Klasse vielleicht überfordert sind, stellte sich schon bald nicht mehr. Relativ souverän erreichte die FCE-Stammbesetzung (Schott, Wolfsdorf, Hofmann, Franz, Bernd Großmann und Neuzugang Stefan Schulz) den achten Platz im Feld der elf Mannschaften. Ergänzungsspieler waren zu jener Zeit Matthias Fleischer und Erwin Röhrig, aber auch Udo Diehm und Peter Neff. I

n den Folgejahren kämpfte das Team in nahezu identischer Besetzung lange erfolgreich gegen den Abstieg, der sich erst in der Saison 1999/2000 nicht mehr vermeiden ließ. Ab der Verbandsrunde 1997/98 absolvierte das FCE-Team seine Heimspiele übrigens nicht mehr in den Gemeinschaftsräumen in Eichel, sondern in der Turnhalle der Schule im neu entstandenen Stadtteil Reinhardshof.

Aus beruflichen und privaten Gründen folgten nach dem erwähnten Abstieg aus der A-Klasse, aus sportlichem Blickwinkel betrachtet, ein paar „magere Jahre“ für die „Ächler“ Tischtennis-Cracks. Im Jahr 2001 ereigneten sich dennoch gleich zwei bemerkenswerte Dinge: Zum einen begannen die Tischtennis-Spieler weltweit mit größeren Bällen zu spielen (40 Millimeter statt zuvor 38) und verabschiedeten sich von der bis dahin „magischen Zahl 21“ (ein Satzgewinn gelingt seitdem schon mit 11 Punkten). Zum anderen war der FCE ab Dezember 2001 „online“, sodass unter anderem auch die Spielberichte der Tischtennis-Abteilung – stets von Axel Schott umfassend und in der ihm eigenen, liebevollen Art geschrieben – „weltweit“ zu lesen waren.

In der Saison 2004/2005 sorgte der FCE im Tischtenniskreis dann endlich wieder für positive Schlagzeilen. In der Besetzung Stefan Schulz, Eckhard Segner, Axel Schott, Ralf Hofmann, Erwin Röhrig und Gerhard Wolfsdorf sowie als „Aushilfsspieler“ Simon Piechowiak gelang nicht nur die Meisterschaft in der B-Klasse, sondern auch der Pokalsieg (8:6 gegen Grünenwört II) – es war eine der erfolgreichsten Spielzeiten in der Geschichte der Tischtennis-Abteilung des FCE.

Nachdem das FCE-Team in der Saison 2005/2006 in der A-Klasse den Abstieg sportlich nicht vermeiden konnte, führten Umstrukturierungen der Staffeln im Tischtenniskreis dazu, dass die „Ächler“ in der Saison 2006/2007 doch wieder in dieser Liga antreten durften. Ähnliches passierte nach dieser Spielzeit wieder – „Nichtabstieg am grünen Tisch“ trotz „Abstieg an der grünen Platte“. 2007/2008 war dieses Glück endgültig aufgebraucht, es folgte der Gang zurück in die B-Klasse. In dieser Spielklasse ist das FCE-Tischtennisteam nach wie vor aktiv und kann dort Axels im Jahr 2008 im Fragebogen des „Ächler Echo“ geäußerten Wunsch (Ziel mit dem FCE: „Nicht gegen den Abstieg spielen“) weiter erfüllen.

Neben dem üblichen Spielbetrieb organisierte Axel Anfang der 90er Jahre auch Freundschaftsbesuche mit einem Verein aus den damals neuen Bundesländern. Waren die „Ächler“ 1992 nach Sachsen gefahren, kamen die Freunde aus Dürrröhrsdorf (nahe Dresden) 1993 nach Wertheim zum Gegenbesuch. Darüber hinaus gehörte zu den Aufgaben des Abteilungsleiters, die Wertheimer Tischtennis-Stadtmeisterschaften zu organisieren. Das geschah erstmals 1995 unter der Regie von Axel Schott und seinen Mitstreitern aus der Abteilung und wurde in den Jahren 2000, 2005 und 2010 (in Kooperation mit dem FC Dörlesberg) noch drei weitere Male erfolgreich bewältigt. Damit verbunden ist auch der letzte sportliche Erfolg von Axel Schott an der grünen Platte, an der er im Januar 2010 Vize-Meister im Einzelwettbewerb der Herren C-Klasse wurde.

Neben seinem Einsatz im Team und für die Tischtennis-Abteilung engagierte sich Axel Schott auch im 1999 gegründeten Förderverein des FCE, den er als Mitglied und als Kassenprüfer wirkungsvoll unterstützte.

Nicht vergessen werden darf hier Axels Hochzeit mit Simone, geborene Hofmann, am 6. November 1995. Aus der Ehe ging Sohn Florian hervor, der wie sein Vater beim FCE mit dem Fußball begonnen hat, ebenfalls als Tischtennis-Spieler aktiv war und eine weitere Leidenschaft teilt, denn gemeinsam mit seinem Papa spielte Florian nun jahrelang beim Wertheimer Bläserkreis mit.

Beruflich hatte Axel Schott übrigens die Beamtenlaufbahn eingeschlagen, trat 1986 seinen Dienst bei der Stadtverwaltung Wertheim an und war dort in verschiedenen Bereichen tätig, zuletzt im Referat Personal und Organisation. „Axel Schott war als engagierter und pflichtbewusster Kollege menschlich eine große Bereicherung und außerordentlich beliebt“, heißt es in einem Nachruf der Stadtverwaltung Wertheim auf den allzu früh Verstorbenen, und weiter: „Seine freundliche, hilfsbereite und aufgeschlossene Art schätzten Bürger und Mitarbeiter gleichermaßen. Auch als stellvertretender Vorsitzender und Mitglied des Personalrates genoss Herr Schott jederzeit uneingeschränktes Vertrauen der Vorgesetzten, Kolleginnen und Kollegen. Selbst während seiner Krankheit war er mit seiner positiven Grund- und Lebenseinstellung Vorbild für alle.“

Mit der Krankheit, einem Krebsleiden, kämpfte er nun über Monate. Er hat diesen Kampf  leider nicht gewinnen können. Wir vom FC Eichel haben in dieser Zeit mitgelitten, Axel immer feste die Daumen gedrückt und wie alle, die ihn kannten, gehofft und gehofft – letztlich vergeblich, wir alle haben verloren. Sein viel zu früher Tod macht vor allem sehr traurig, denn wir müssen nun auf einen langjährigen Weggefährten, einen guten Freund und einen tadellosen Sportsmann verzichten. Das tut richtig weh.

Der FCE hat Axel Schott sehr viel zu verdanken, die Trauer über seinen Verlust ist entsprechend groß. Unsere besondere Anteilnahme und unser Mitgefühl gilt seiner Familie.

Wir werden Axel stets ein ehrendes Andenken bewahren und ihn in bester Erinnerung behalten.

 

Axel Schott